Abschluss am Montag, 16. September, 21 Uhr, mit großem FEUERWERK
Der Bad Dürkheimer Wurstmarkt geht an diesem Wochenende in die letzte Runde. Bis kommenden Montag gilt es, noch das traditionell GRÖSSTE Weinfest der WELT zu erleben und in den „Schubkarren“ seinen letzten Schoppen zu trinken. Der Wurstmarkt in Bad Dürkheim ist für viele Pfälzer ein Stück Heimatgefühl. Das größte Weinfest der Welt lockt Jahr für Jahr 600.000 bis 700.000 Besucher an. Traditionsgemäß endet der Wurstmarkt mit zwei großen Feuerwerken: das erste am 10. September und das abschließende Feuerwerk am 16. September, jeweils um 21 Uhr. Der Bad Dürkheimer Wurstmarkt ist nicht nur ein Weinfest, sondern ein Teil der pfälzischen Lebensweise und Kultur.
Herzstück des Dürkheimer Wurstmarktes sind seit langer Zeit die Schubkärchler, deren Name sich von den Schubkarren der Marktbeschicker der Anfangszeit ableitet. Die Schubkärchler verfügen in 36 historischen, mit Stoffplanen überdachten Weinständen jeweils über etwa 120 Sitzplätze an hölzernen Tischen und Bänken. In zwei Weinhallen und einer Bierhalle spielen Musikkapellen Livemusik. In zwei Speisezelten werden verschiedene Pfälzer Spezialitäten zubereitet. Jahr für Jahr lockt diese Veranstaltung Weinfreunde und Familien aus aller Welt an, um gemeinsam die einzigartige Atmosphäre zu erleben. Hier ein LINK zu den Terminen des Feuerwerkes https://www.seitenstopper.de/termine-duerkheimer-wurstmarkt-und-feuerwerke-0010570.
Seit den 1960er Jahren findet am ersten Montag des Wurstmarktes der Literarische Frühschoppen statt, bei dem Pfälzer Mundartdichter ihre Muttersprache in Wort und Lied präsentieren. Dazu gehören neben diversen Musikgruppen u. a. die Dichter Eugen Damm († 2017), Gisela Gall, Waltraud Meißner, Hans-Jürgen Schweizer, Hans-Peter Schwöbel und Paul Tremmel. Nachfolger von Günther Hauck, der die Veranstaltung 20 Jahre lang moderiert hatte, wurde 2007 der „Dürkheimer Barde“ Reinhard Brenzinger. 2009 nahm das SWR Fernsehen erstmals eine TV-Aufzeichnung mit Judith Kauffmann als Co-Moderatorin ins Programm.
Auch wenn sich die Musikszene des Wurstmarktes allmählich auch der Moderne geöffnet hat, so ist die traditionelle Volksmusik nach wie vor am meisten verbreitet. Sepp Gußmann, der 40 Jahre lang als „Ehrenkapellmeister des Dürkheimer Wurstmarktes“ gegolten hatte, wurde 2007 mit damals 80 Jahren in den selbst gewählten „Wurstmarktruhestand“ verabschiedet. Als er 2015 starb, widmete ihm die Stadt Bad Dürkheim einen Nachruf auf ihrer Website.
Dieses Volksfest in der rheinland-pfälzischen Kur- und Kreisstadt Bad Dürkheim an der Deutschen Weinstrasse wurde erstmals im Jahr 1417 veranstaltet. Erst im Jahr 1910 verlegten die Veranstalter das Fest probeweise auf das zweite und dritte Wochenende im September, weil dann in der Region meist stabileres Wetter herrscht. Amtlich wurde die Verlegung 1913, als die Königlich-Bayerische Staatsregierung ihre endgültige Zustimmung gab. Gleichzeitig wurde der Vor- und Nachmarkt jeweils um den Samstag verlängert, so dass der Wurstmarkt jetzt sechs Tage dauerte. 1926 wurde der Wurstmarkt dann um einen weiteren Tag verlängert, 1951 um den siebten Tag und 1965 um den achten. Seit 1985, als der Vormarktfreitag als Festtag hinzukam, feiert Bad Dürkheim sein „Fest der Feste“ neun Tage lang. 1932 gab die Deutsche Reichsbahn erstmals ermäßigte Rückfahrkarten zum Besuch des Wurstmarkts aus. Während des Zweiten Weltkrieges fand kein Wurstmarkt statt. 1947 wurde statt des Wurstmarktes ein Herbstfest gefeiert. 1948 gab es wegen des Fleischmangels keinen Wurst-, sondern einen Fischmarkt. Es konnten nur mit Fisch belegte Brote und Fischwurst verkauft werden; zudem stand jedem Festgast nur eine Flasche Wein zu. Die Einhaltung dieser Begrenzung wurde durch eine Kennkartenlochung sichergestellt. In diesem Jahr wurden 46.650 Flaschen Wein zu je 5 Reichsmark verkauft.
1949 fand der erste „reguläre“ Nachkriegswurstmarkt statt. Der folgende wirtschaftliche Aufschwung ließ auch den Wurstmarkt boomen. Zwischen 1949 und 1958 verdoppelte sich der Weinkonsum nahezu auf 158.673 Liter. Ab den 1950er Jahren kamen viele neue Fahrgeschäfte auf den Wurstmarkt. Der „Rotor“, „Menschen kleben an der Wand“ (1955), „Düsenspirale“, „Bobbahn“, „Drei-Stock-Autorennbahn“ und „Taifun“ (1957), „Sputnik“ mit einem Kranz von Weltraumkapseln, ein neues „Super-Riesenrad“ und ein „Sechs-Säulen-Autoscooter“ (1959) sind nur einige der damaligen Attraktionen, die in den 1960er Jahren immer größer, höher und schneller wurden. Im Jahr 1966 überstieg der Weinkonsum erstmals die 200.000-Liter-Grenze. Jetzt wurde es auch auf den offiziellen Plakaten bestätigt: Der Wurstmarkt war das größte Weinfest der Welt.
Quelle: WIKIPEDIA