Elifs Mut beeindruckt alle sehr – Unterstützer können auch mit einer Spende helfen!!
Mit einem Aufruf geht Reporter ohne Grenzen (ROG) an die Öffentlichkeit und bittet die Bevölkerung, der inhaftierten türkischen Journalistin zu schreiben. Sie wurde vor drei Monaten festgenommen. Die Justiz wirft ihr Mitgliedschaft in der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vor. Das sei natürlich absurd, informiert ROG weiter. Elif habe einfach nur kritisch berichtet: über Gerichtsprozesse gegen Medienschaffende, über Meinungsfreiheit in der Türkei. Jetzt sitzt sie im Frauengefängnis Bakırköy in Istanbul in Untersuchungshaft. Wie geht es ihr? Wie hält sie das aus? ROG hat ihr geschrieben. Ihre Antwort habe alle bewegt.
„Wir bleiben stark und hoffnungsvoll“, sagt Elif über sich und ihre Mithäftlinge. „Unsere Hoffnung – meine Hoffnung – beruht darauf, dass wir im Recht sind.“ Das Warten auf einen Gerichtstermin sei frustrierend, trotzdem gehe es ihr gut. Die Tage im Gefängnis würden sich ähneln, dennoch könne sie jeden Tag ein neues Detail entdecken. „Manchmal ist es eine neue Taube (ein Paar lebt in unserem Innenhof), manchmal ein neues Geräusch“, sagt Elif. Gemeinsam mit den anderen Frauen verbringe sie die Zeit damit, zu lesen, zu schreiben, Sport zu machen und über den Ausgang ihrer Prozesse zu spekulieren.
Was Elif durchmacht, unterscheide sich nicht von den Erfahrungen ihrer Kolleg*innen, von Politiker*innen, Aktivist*innen und Menschenrechtsverteidiger*innen. Auch Vertreter*innen der Justiz, die einst selbst ihre Macht missbraucht hätten, blieben nicht verschont. „Diejenigen, die uns heute anklagen, werden das gleiche Schicksal erleiden. Und als Journalistin werde ich da sein – um zu beobachten, zu bezeugen und die Öffentlichkeit daran zu erinnern, was sie getan haben.“
Elifs Mut beeindrucke viele Menschen. ROG erklärte, man müsse der inhaftierten Journalistin weiter Kraft spenden und haben euch vor einigen Wochen aufgerufen, ihr zu schreiben. Das haben offenbar viele getan. „Dank der Kampagne von RSF habe ich viele Briefe von Menschen bekommen, die ich nie getroffen habe. Das hat mich sehr berührt“, sagt Elif. Die Solidarität gebe ihr das Gefühl, gehört und nicht vergessen zu werden. „Dafür bin ich sehr dankbar.“
Unterstützt daher Elif weiter und schreibt ihr Briefe und Karten, am besten auf Englisch. Hier ist die Adresse:
Elif Akgül C11
Bakırköy kadın kapalı cezaevi
Zuhuratbaba mah. Doktor tevfik sağlam cad. Lepra hastanesi yanı no. 28
34147 Bakırköy / İstanbul
Türkei / Turkiye
Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht die Türkei auf Rang 159 von 180. ROG wird nicht lockerlassen und fordert Elifs Freilassung. Neben ihr sitzen weitere Medienschaffende in der Türkei im Gefängnis. ROG wird ihnen und allen weltweit inhaftierten Journalist*innen mit Öffentlichkeit, Lobbyarbeit und Prozessbeobachtung helfen. Die Organisatoren freuen sich über die Unterstützung einer Spende oder Mitgliedschaft.
Foto: Reporter ohne Grenzen