Haßloch 8-Balls unterliegen den Bad Kreuznach Thunderbirds mit 14:20
Am vergangenen Sonntag stand für die Haßloch 8-Balls die erste Standortbestimmung nach dem Aufstieg in die Oberliga an. Mit den Thunderbirds aus Bad Kreuznach, die in der vergangenen Saison als Zweiter der Oberliga den Aufstieg knapp verpassten, kam auch gleich ein Aufstiegsaspirant zur Sportanlage des 1.FC 08 Haßloch an die Adam Stegerwald Straße. Im ersten Spielabschnitt konnten die Verteidigungen beider Teams das Spielgeschehen dominieren und ließen keinerlei Punkte zu. Wobei aber hier schon zu erkennen war, dass Bad Kreuznach auf ein starkes Passspiel zurückgreifen konnte. Nach dem ersten Seitenwechsel konnten die Thunderbirds den Angriff der 8-Balls in ungünstiger Position stoppen und erzwangen so einen Punt (Befreiungskick) aus der eigenen Endzone der Haßlocher. Bad Kreuznach gelang es, diesen Punt zu blocken und den freien Ball in die Endzone zu tragen. Der Extrapunkt schlug fehl und die ersten Punkte zum 0:6 waren auf der Anzeigetafel. Wenig später war auch der Angriff der Thunderbirds erfolgreich. Wie es sich schon im ersten Viertel abgezeichnet hatte, warf der routinierte Quarterback der Kreuznacher einen langen Pass auf einen seiner Receiver, der diesen trotz Bedrängnis in der Endzone zum Touchdown fangen konnte.
Auch hier schlug der Extrapunkt fehl und es hieß 0:12. Headcoach Clemens Hans reagierte und stellte seinen Angriff um. Auf der Position des Quarterback kam Thomas Kübel-Sorger für Manuel Teichert aufs Feld und Veteran Michael Lösch wurde verstärkt als Runningback eingesetzt. Sofort gelang es, starken Druck auf den Gegner auszuüben und die 8-Balls näherten sich scheinbar unaufhaltsam der gegnerischen Endzone; allerdings lief den Haßlochern die Zeit davon und die Halbzeit beendete die vielversprechenden Angriffsbemühungen.
Entsprechend selbstsicher wollte man die zweite Hälfte beginnen, doch es kam anders als erwünscht. Der Kickoff der Thunderbirds konnte nicht unter Kontrolle gebracht werden und zu allem Unglück ging der Ball auch noch an den Gegner verloren. So kam Bad Kreuznach direkt nach der Halbzeit wenige Meter vor der Haßlocher Endzone in Ballbesitz. Und gleich mit dem ersten Spielzug überrumpelten sie die Haßlocher Verteidigung mit einem Laufspielzug in die Endzone zur 0:18 Führung. Der Extrapunkt konnte geblockt werden. Dem Team aus dem Großdorf kann hier zugute gehalten werden, dass selbst nach diesem unglücklichen und relativ hohen Rückstand, die Moral erhalten blieb und man sich mit aller Macht der drohenden Niederlage entgegenstemmte. Denn ein deutlicher Leistungsunterschied zwischen beiden Teams war nicht auszumachen. Nun lag es an der Offense, endlich Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen und sie lieferte. Kübel-Sorger konnte mit einem guten Mix aus Pässen und eigenen Läufen die gegnerische Defense zurückdrängen und auch Lösch setzte den Verteidigern durch sein kraftvolles Spiel sehr zu. Und so war es schließlich Thomas Kübel-Sorger, der durch einen Lauf über die linke Außenseite auf 6:18 verkürzte. Kicker Sebastian Horsch versenkte das Ei beim Extrapunkt gewohnt sicher zwischen den Stangen zum 7:18. Defense Coordinator Matthias Natus hatte in der Zwischenzeit die Verteidigung umgestellt, um dem guten Passspiel der Kreuznacher entgegenzuwirken. Wenig später war Haßloch auch schon wieder in Ballbesitz und Michael Lösch trug mit einigen guten Läufen bis kurz vor die Endzone der Thunderbirds.
Dieses Mal warf Kübel-Sorger einen schönen Pass auf Receiver Daniel Brechtel, der den Ball in der Endzone sichern konnte. Nach erneut sicherem Extrapunkt durch Horsch wurden beim Stand von 14:18 zum letzten Mal die Seiten gewechselt. Plötzlich war aus einem deutlichen Rückstand wieder ein ausgeglichenes Footballspiel geworden. Aber zunächst bekamen die Bemühungen der 8-Balls noch einen Dämpfer versetzt. Nachdem die Defense den Kreuznacher Angriff erneut stoppen konnte befand sich allerdings die Haßlocher Offense in einer prekären Lage. Man stand sozusagen mit dem Rücken zur Wand an der eigenen Endzone und es musste dringend Raumgewinn erzielt werden. Der Defense von Bad Kreuznach gelang es allerdings Lösch vor Verlassen der Endzone zu Boden zu bringen, was mit einem sogenannten Safety belohnt wird, der zwei Punkte, zum 14:20, einbrachte und Haßloch musste auch den Ball wieder zur gegnerischen Offense kicken. Die Thunderbirds versuchten nun mit vielen Laufspielzügen Zeit von der Uhr zu nehmen, um das Ergebnis nach Hause zu bringen. Vier Minuten vor Ende der Partie hatten sie durch einen Fieldgoal-Versuch die Chance für die Vorentscheidung zu sorgen, aber der Kicker geriet durch die Haßlocher Defensive Line derart in Bedrängnis, dass er verzog und letztendlich keine Punkte erzielt wurden. Im Anschluss arbeitete sich die Offense der 8-Balls bis in die gegnerische Hälfte vor, musste aber zwei Minuten vor Schluss den Ball wieder an die Thunderbirds abgeben. Die Verteidigung war gefragt und schon beim ersten Spielzug der Kreuznacher gelang es Defensive End Robin Jäger einen fallen gelassenen Ball des gegnerischen Runningbacks zu sichern, so dass das Angriffsrecht wieder auf Haßloch überging. Eine knappe Minute vor Schluss und begünstigt durch Strafen gegen Bad Kreuznach, die sogar zum Platzverweis eines Kreuznachers führten, befand man sich in aussichtsreicher Lage kurz vor der Endzone wieder.
Aber was im Spielzug zuvor der Haßlocher Defense gelang, wiederholte sich hier auf der anderen Seite. Thomas Kübel-Sorger, der maßgeblich dazu beigetragen hatte, dass die 8-Balls zurück ins Spiel gefunden hatten, wurde zum tragischen Helden, der den Ball aus der Hand geschlagen bekam. Es gelang einem gegnerischen Verteidiger, den Ball zu sichern und so musste Bad Kreuznach nur noch die Uhr auslaufen lassen, um ein denkwürdiges und zum Ende hin sehr spannendes Spiel zweier gleichwertiger Team zu gewinnen.
Leider wurde das Spiel auch durch zwei lange Verletzungspausen unterbrochen. Zum einen knickte der Haßlocher Receiver Marcel Martz unglücklich um und zog sich einen Außenbandriss im Knie zu, zum anderen zog sich ein Spieler der Thunderbirds eine schwere Beinverletzung bei einem Sturz zu.
Nach dem Spiel zeigte sich Headcoach Clemens Hans dennoch zufrieden mit der Leistung seines Teams: „Wir haben einen verlässlichen Kern von Veteranen im Kader und eine große Anzahl von Neulingen. Ich bin mir sicher, dass wir die Lücke zwischen beiden Gruppen noch während der laufenden Saison schließen und damit noch für die ein oder andere Überraschung sorgen werden.“
Die 8-Balls haben nun eine Serie von Auswärtsspielen zu bestreiten von denen das erste in Kassel am 30.04.2016 stattfinden wird (tb/jh).