Nach Streit tritt Klingel aus der Partei aus
Nach neuesten Meldungen des SWR Rheinland-Pfalz hat Beatrix Klingel ihr Amt als stellvertretende AfD-Landesvorsitzende mit sofortiger Wirkung niedergelegt und ist aus der Partei ausgetreten. Seit September 2014 habe es spürbare Veränderungen in der Partei gegeben, erklärte sie gegenüber dem SWR. Klingel war Mitbegründerin der Partei, engagierte sich außer dem Landesverband auch im Landkreis Bad Dürkheim, wo sie auch mit ihrer Familie wohnt. Die Alternative für Deutschland sei ins Populistische und Emotionale abgerückt, erklärte sie weiter. Es sei nicht mehr die Partei, in die sie eingetreten sei. Anstatt sich von der Pegida-Bewegung zu distanzieren, appelliere die Partei nur noch an die niederen Instinkte der Deutschen. Wie die AfD mit der Zuwanderung umgehe, sei abstoßend. Bereits vor einigen Wochen war der Streit in der AfD-Landesspitze eskaliert. Der Vorsitzende Uwe Zimmermann habe nach SWR-Berichten seinen Ersten Stellvertreter Christian Schreckenberger zum Rücktritt aufgefordert. Zimmermanns Vorwurf: Schreckenberger habe einem ehemaligen NPD-Funktionär den Zugang zur AfD ermöglichen wollen. Aus internen Kreisen der AfD war zu erfahren, dass Klingel als Intimfeindin von Schreckenberger gelte.
Der rheinland-pfälzsiche AfD-Landesvorsitzende Uwe Zimmermann hat mit Bedauern auf den Parteiaustritt seiner Stellvertreterin Beatrix Klingel reagiert. Zimmermann sagte dem SWR, Klingel habe sich sehr eingesetzt. Es sei bedauerlich, dass Klingel die Partei und ihre Mitglieder jetzt so scharf angreife. Inhaltlich distanzierte sich Zimmermann von Klingels Aussagen. So habe die AfD die Abgrenzung von Pegida deutlich gemacht. Klingels Vorwurf, die Partei appelliere nur noch an niedere Instinkte der Deutschen, sei falsch. Allerdings würden einzelne Thesen der AfD auch von Pegida-Demonstranten vertreten. Das finde er gut, sagte Zimmermann. Schließlich wolle er sich nicht von seinen Wahlzielen distanzieren. Zimmermann glaubt nach eigenen Angaben nicht, dass die AfD zum deutschen Front National wird. Wörtlich sagte er: „Ich kenne meine Leute. Die denken nicht so eindimensional. Das ist absurd.“ (red.)