Auch psychische und emotionale Gewalt haben gravierende Folgen
Körperliche oder sexuelle Gewalt gehört vielerorts zur alltäglichen Erfahrung von Frauen. Am 25. November machen die Vereinten Nationen mit dem „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ weltweit auf diesen Missstand aufmerksam.
Egal ob in Indien, Argentinien oder Deutschland: Körperliche und seelische Verletzungen von Frauen sind weltweiter Alltag – ebenso wie der Kampf von Frauen dagegen. Allein in Europa wurde jede dritte Frau irgendwann in ihrem Leben Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt. Weltweit sind es laut Zahlen der WHO (2017) sogar 35 Prozent der Frauen. Das teilt die Bundeszentrale für politische Bildung in einer Presseerklärung am 22.11.2024 mit. Die EU und ihre Mitgliedstaaten arbeiten zusammen, um Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu verhindern und zu bekämpfen, die Opfer zu schützen und die Täter zu bestrafen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) benennt Gewalt als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen, heißt es weiter. Neben körperlicher und sexueller Gewalt haben auch psychische und emotionale Gewalt gravierende Folgen. Viele Frauen, die Gewalt erleben, haben danach Schwierigkeiten, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Sie leiden unter Depressionen, vereinsamen, verarmen – emotional und materiell. Häufig hat die Gewalt generationenübergreifende Auswirkungen auf die ganze Familie. In Deutschland, das sich bei der Anzahl von gewalttätigen Übergriffen auf Frauen im europäischen Vergleich im Mittelfeld befindet, werden rund 35 Prozent der Frauen nach ihrem 15. Lebensjahr irgendwann Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt.
Weltweit sei die Form der sogenannten häuslichen Gewalt gegen Frauen am meisten verbreitet – also zwischen Personen die in einer familiären oder partnerschaftlichen Beziehung zusammenwohnen, belegt das Bundeskriminalamtes (BKA) durch das Bundeslagebild 2023 – Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ das im November 2024 veröffentlicht wurde. Daraus geht hervor, dass in Deutschland fast jeden Tag eine Frau oder ein Mädchen aufgrund ihres Geschlechts ermordet wird. In 2023 kam es zu 360 Morden an Frauen und 578 versuchten Taten. Damit sind die Zahlen erneut auf einem Höchststand. Die Täter sind in erster Linie (Ex-)Partner, oder Familienmitglieder. Gleichzeitig verwies das BKA auf die hohe Dunkelziffer, da sich die Opfer häufig nicht an die Polizei wenden. Mehr dazu unter diesem LINK: https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/300890/internationaler-tag-zur-beseitigung-von-gewalt-gegen-frauen/
Foto: WIKIPEDIA (U.S. Embassy in Finland)